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Frieden als aktuelle Herausforderung – Zahlreichen Veranstaltungen zum Thema Frieden im Friedenskulturmonat September

Münster. Im September jeden Jahres laden über 20 münsteraner Organisationen, die sich mit verschiedenen Schwerpunkten für Frieden und Völkerverständigung einsetzen, dazu ein, sich mit dem Thema Frieden z.B. in Podiumsdiskussionen, Filmen, Kunstaktionen, Lesungen, Musik, Referaten etc. auseinanderzusetzen. Der Friedenskulturmonat findet in diesem Jahr zum 18. Mal statt. In zehn Veranstaltungen, die alle im Laufe des Monats September stattfinden, wird das Themen Frieden mit unterschiedlichen Schwerpunkten und aus verschiedenen Blickwinkeln aufgegriffen. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei, teilweise ist eine Anmeldung erforderlich.

Der diesjährige Friedenskulturmonat steht unter der Überschrift „FRIEDEN“, wobei auf dem Veranstaltungsplakat mithilfe eines graphisch dargestellten Risses durch die Buchstaben des Wortes Frieden auf die derzeit erfahrbare Fragilität von Frieden verweisen wird. „Dieses Jahr führt die Aktualität des Themas Frieden vor Augen“, sagt Daniel Hügel, Friedensreferent bei pax Christi Münster. Hügel hat das Programm des Friedenskulturmonats 2022 mitkoordiniert. Angesichts von Krieg, Aufrüstung, Klimakatastrophe und Migration werde den Menschen bewusst, dass die Katastrophen real sind, Frieden längst kein selbstverständliches Gut mehr ist und die Krisen dieser Welt miteinander zusammenhängen, so Hügel. Rixa Borns von der Friedensinitiative Münster (FiM) unterstreicht die Bedeutung des Friedenskulturmonats in diesem Jahr: „Aktuell ist der Frieden zerrissen, aber das heißt nicht, dass man ihn nicht wieder zusammenführen kann.“

Den Auftakt des Friedenskulturmonats 2022 markieren Kundgebung und Kranzniederlegung am 1. September um 17:00 Uhr am Zwinger an der Promenade in Münster. Mit dem Antikriegstag erinnern die Gewerkschaften an den Überfall Deutschlands auf Polen und den Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939. Millionen Juden, Sinti, Roma, Homosexuelle und Gewerkschafter sind der nationalsozialistischen Ideologie zum Opfer gefallen. Millionen Soldaten und Zivilisten starben auf den Schlachtfeldern. Auch am Antikriegstag 2022 rufen der Deutsche Gewerkschaftsbund und seine Gewerkschaften dazu auf, sich für Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit einzusetzen.

Einen prominenten Gast begrüßen die beteiligten Organisationen, zu denen auch der Ausschuss für Gesellschaftliche Verantwortung des Evangelischen Kirchenkreises Münster zählt, am Abend des 1. September 2022: Margot Käßmann, evangelische Theologin und ehemalige Bischöfin, hält um 18:30 Uhr einen Impuls mit dem Titel „Nein zum Krieg! Frieden schaffen ohne Waffen?!“. Im Anschluss wird es eine Gesprächsrunde geben, an der auch Pia Dilling (Vorsitzende des DGB-Stadtverbands Münster), Lia To (Liedermacherin) sowie Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Der Abend wird moderiert von Dr. Jens Dechow, Direktor des Comenius-Instituts Münster. „Wir sind gespannt auch Zuhörende einzubeziehen“, verrät Borns. Denn man könne davon ausgehen, dass die Diskussion kontrovers verlaufe. Margot Käßmann bezeichnet sich selbst als eine der letzten Pazifistinnen und sagt deutlich: „Wir können uns entrüsten.“ Zu diskutieren ist folglich, wie eine Beendigung des Krieges in der Ukraine erreicht und eine weitere Rüstungsspirale verhindert werden kann. Die Veranstaltung wird musikalisch bereichert von der Liedermacherin Hanna Meyerholz. Veranstaltungsort ist die Evangelische Erlöserkirche, Friedrichstraße 10, 48145 Münster.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker, Regionalgruppe Münster und das Eine-Welt-Forum Münster laden am Dienstag, den 6. September zu einer Online-Veranstaltung unter dem Motto „Wir nennen es Krieg! – Zum Überfall Putins auf die Ukraine und zur ‚Friedenspolitik‘ Russlands“ ein. Der Großangriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat Europa verändert. Neben der aktuellen Kriegssituation steht die Vorgeschichte der Aggression im Mittelpunkt, insbesondere Putins militärisches Vorgehen in Tschetschenien, Georgien, Krim, Donbas bis zu Libyen und Syrien. Darüber hinaus wird auch die verschärfte Repressionspolitik gegenüber den indigenen Völkern Sibiriens und Menschenrechtsaktivisten beleuchtet werden. Referierende sind Winfried Nachtwei (Experte für Friedens- und Sicherheitspolitik, Münster) und Tjan Zaotschnaja (GfbV-Expertin für indigene Völker in Russland, München). Die Online-Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr. Um den Zugangslink zu erhalten, ist eine Anmeldung unter erforderlich.

Einblicke in die Friedensbildung als Grundauftrag der Schulen bietet das Schulreferat des Evangelischen Kirchenkreises Münster am Mittwoch, den 7. September von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Aula der ESG, Breul 43, 48143 Münster. „Friedenspädagogik als Unterrichtsprojekt“ lautet der Titel der Veranstaltung, die Einblick ins Konzept der Friedensschule Münster und die Arbeit der Referent:innen für Friedensbildung gibt. Schulreferent Ralf Fischer leitet durch den Nachmittag; Referierende sind Dr. Rainer Eckel, Friederike Eckel, Christine Engelmann (Friedensschule), Dr. Dieter Kinkelbur, Nina Kliemke und Malte Lojewsky. Um Anmeldung unter Tel. 0251 / 51028540 wird gebeten.

Ein weiterer Höhepunkt des Friedenskulturmonats 2022 ist das 14. Münsteraner Friedensmahl, das für geladene Gäste am 17. September um 12:00 Uhr in der Stubengasse stattfindet. Beim gemeinsamen Essen sprechen Bürgerinnen und Bürger verschiedener Nationen, Kulturen, sozialer Schichten, Berufe und Religionen über Friedensfragen.

Weitere Informationen zum Friedenskulturmonat sowie das gesamte Programm finden Sie unter https://www.frieden-durch-dialog.de/friedenskulturmonat und unter https://www.frieden-muenster.de/friedenskulturmonat.